Nachdem nun 4 Wochen Zeit waren, das Nervenaufreibende Ereignis, nämlich den 1. Wettkampftag unserer 5 Schützen in der Unterfrankenliga zu verdauen, war es vergangenen Sonntag wieder so weit, der 2. Wettkampftag stand an. Doch nicht nur die Zuschauer hatten sich zu sammeln, vor allem die Schützen selbst bereiteten sich intensiv auf das Spektakel vor!
Abfahrt war um 7:30 Uhr in Oberbessenbach am Schützenhaus, Richtung Würzburg fuhren wir mit dem „Bessenbacher Busje“ als Mannschaftstransport über Würzburg nach Schweinfurt und konnten die mentale Vorbereitungsphase mit einem strahlend goldenen Herbst-Sonnenaufgang untermalen. Kurz vor 9:00 Uhr in Schweinfurt angekommen war noch Luft bis zur Standbelegungszeit zusammen mit dem Gastgeber und Gegner Schweinfurt um 9:50 Uhr. Bis hierhin war alles äußerst entspannt und friedlich und motiviert…
1. Wettkampf: Schweinfurt 1 gegen OBB 1 in Schweinfurt
…doch bereits direkt nachdem die ersten Wettkampfschüsse fielen, sollte sich ein Nervenzerreißendes Vormittagsprogramm anbahnen!
Ab der zweiten Serie (nach 20 Schuss) steht es minütlich wechselnd alles zwischen 4:1 und 1:4. Bei jedem zweiten oder dritten Schuss (gefühlt noch öfter) springt die Punkteanzeige bei 4 der 5 Paarungen auf dem Bildschirm um. Die Gefühlslagen zwischen Siegespunkte-Euphorie und Trostpflaster-Frustration werden ununterbrochen strapaziert. Lediglich Jürgen, der anerkennenswerter Weise für Monique einspringt hat den Kampf mit dem Gegner und auch sich bereits verloren. Die Zuschauer sehen die zweite 78er Serie, was den Verlust des Punktes besiegelt. Während sich diese eine Partie dem Ende und somit dem 1:0 für Schweinfurt nähert führen die restlichen 4 Paarungen Ihre Duelle ohne Rücksicht auf Schonung der Nerven fort. Dieser Anspannung hält nicht jeder stand und so muss Markus den Punkt in der letzten Serie aus der Hand geben, 2:0 für Schweinfurt. In einem anspruchsvollen Endspurt behält Christopher mit 2 Ringen die Oberhand und holt den Punkt für uns, somit 2:1. Mario macht es bis zum allerletzten Schuss spannend und holt mit 1 Ring Vorsprung den Ausgleich 2:2! Ein Wahnsinn, man kann weder sitzen noch stehen noch hinschauen, und schon gar nicht möchte man jetzt noch am Stand stehen. Elena tut dies allerdings noch und muss jetzt liefern, es geht um den entscheidenden Punkt. 4 Schüsse trennen Sie von dem „erlösenden“ letzten Schuss. Die Nerven liegen blank. 4 10er würden den Sieg für Oberbessenbach bedeuten. Sekunden fühlen sich wie Muniten an. Sie schießt einen 9er. So war das nicht geplant. Jetzt ist die letzte Rettung 3 10er zum Unentschieden und somit Stechschuss. Wir kürzen an dieser Stell ab, Sie hält dem immensen Druck Stand und gleicht aus! Stechen! Stechen um den Siegespunkt, spannender geht es nicht. Der Countdown läuft, 5, 4, 3, 2, 1, Start, niemand atmet mehr, ein runder Strohbüschel wird vom Wind vor dem Schützenhaus vorbei geweht, ein blecherner Knall beendet die stille schlagartig, Elena schießt eine 9,7! An sich gut aber nicht perfekt, Zeit darüber nachzudenken bleibt nicht, ein zurück gibt es ebenfalls nicht. Ein weiterer Schuss fällt, der des Gegners! Auf dem Bildschirm erscheint eine 7,5 -YES!!! Der Aufschrei folgt sogleich, atmen ist wieder möglich, das ist der 2:3 Siegpunkt für uns! Grandiose Leistung von unseren 5 Schützinnen und Schützen!
Position 1: Mario Ankenbrand 382 Ringe (Gegner 381) = 1 Punkt
Position 2: Markus Koch 376 Ringe (Gegner 383 Ringe) = kein Punkt
Position 3: Elena Treichl 376 Ringe (Gegner 376 Ringe) = 1 Punkt nach Stechen
Position 4: Christopher Schreck 367 Ringe (Gegner 365 Ringe) = 1 Punkt
Position 5: Jürgen Morwitz 333 Ringe (Gegner 356 Ringe) = kein Punkt
Endstand: Schweinfurt 1 – OBB 1: 2:3
2. Wettkampf: Bischbrunn 1 gegen OBB 1 in Schweinfurt
Gestärkt ging es nach dem Mittagessen und einem kleinen Spaziergang an frischer Luft oder auch einem beruhigenden Kaltgetränk zurück an den Schießstand. Am Nachmittag stand die Begegnung gegen Bischbrunn auf dem Programm. Einen derartigen Krimi wie am Vormittag erwartete niemand, doch man bremste sich gegenseitig um nicht zu euphorisch und auch leichtsinnig in den vermeintlich „einfacheren Wettkampf“ dieses Sonntags zu starten.
Die Positionen wurden völlig neu durchgemischt, denn Jasmin gab ihr Debüt in der Unterfrankenliga nach der Babypause und nahm Position 1 ein. Dadurch rückte der Rest der Mannschaft jeweils eine Position nach hinten, was an sich etwas Komfort bieten könnte, aber wie sich zugleich erwies nicht sollte. Sowohl den Zuschauern als auch den Schützen selbst wurde relativ schnell klar, dass man sich nicht zur Nachlässigkeit verleiten lassen durfte und es auch in dieser Partie wieder vollste Konzentration und Nervenstärke gefragt waren. Denn die ersten beiden Serien aus jeder Paarung waren durch die Bank alles andere als eindeutig, hier vermischten sich die Punkte noch relativ willkürlich. Ab der 3. Serie gewannen unsere 5 Schützen dann allmählich die Oberhand und zwangen somit ziemlich souverän den Gegner in die deutlich angespanntere Situation des Rückstandes. Christopher und Jasmin machten als erste die Punkte klar und zeigten mit großartigen Leistungen und Nervenstärke ihrem persönlichen Gegner in der Paarung die kalte Schulter – 0:2 für uns mit jeweils unglaublich guten Einzelleistungen. Während Markus sich von Serie zu Serie steigerte und schließlich mit einer brutal Guten 98er Serie seinen Punkt und damit das 0:3 und bereits vorab den Sieg für die Mannschaft besiegelte, waren Mario und Elena noch mit Ihren Paarungen beschäftigt. Die positive Stimmung erhielt nochmals einen kräftigen Schub nach vorne in Richtung ausgelassene Stimmung, als Elena in Ihrer letzten Serie mit übernächtigen 99 Ringen abschloss – 0:4 Punkte. Mario hatte stark gekämpft und den Gegner mit Abschluss seines Wettkampfes deutlich unter Druck gesetzt, zwar war der Abstand von ziemlich deutlicher Größe, doch schmolz er mit jedem suboptimalen Schuss des Gegners dahin. Letztendlich rettete sein Gegner die zu 0-Niederlage mit 2 Ringen zu seinen Gunsten ins Ziel und schloss damit den Wettkampf mit 1:4 Punkten ab. Ja, es war etwas leichter und vielleicht auch unspektakulärer, aber es war ein ebenso sehenswerter Unterfrankenliga-Wettkampf per Excellenze! Weiter so, das lacht das Schießsportherz! Und Glückwunsch an alle beteiligten Schützen zu 4 Siegespunkten auf dem Konto!
Position 1: Jasmin Aulbach 383 Ringe (Gegner 368) = 1 Punkt
Position 2: Mario Ankenbrand 380 Ringe (Gegner 382) = kein Punkt
Position 3: Markus Koch 383 Ringe (Gegner 376 Ringe) = 1 Punkt
Position 4: Elena Treichl 382 Ringe (Gegner 361 Ringe) = 1 Punkt
Position 5: Christopher Schreck 372 Ringe (Gegner 357 Ringe) = 1 Punkt
Endstand: Bischbrunn 1 – OBB 1: 1:4
